2016 – Das Jahr der Veränderungen!

Seit gefühlt zwei Stunden sitze ich mit meiner geöffneten Blogseite hier und versuche meine Gedanken zu Papier zu bringen. Geht nicht! Ich bin traurig und hasse das Gefühl so viel zu sagen zu haben, aber nichts dauerhaft auf meinem Bildschirm stehen lassen zu wollen. Als ich vor mittlerweile fast 10 Jahren meinen ersten Blog startete, sprudelten die Worte und Gedanken nur aus mir raus. Ich erzählte von meinem Alltag, von Problemchen, Pannen, freudigen Ereignissen und plapperte einfach drauf los. So wie ich eben bin! Mittlerweile tue ich mir schwer, sehr schwer! Ich habe die letzten Monate oft versucht wieder einen persönlicheren Touch in den Blog zu bringen, aber es gelingt mir nicht. Ich habe zig persönliche Texte begonnen zu schreiben, aber alle wieder gelöscht oder in den Entwürfen abgelegt. Denn: Es ist wie Striptease vor wildfremden Menschen! Ich bin bei Gott kein „großes Bloggersternchen“ mit Millionen von Followern, aber die Menge ist schon lange nicht mehr überschaubar. Und es gibt mir zu denken wenn ich frühere Schulfreunde treffe von denen ich rein gar nichts mehr weiß, diese aber uptodate über all meine letzten Erlebnisse sind. Ich werde auf Dinge festgenagelt, die ich auf irgendeiner Plattform mal in einem Nebensatz erwähnt habe. Ich bin genervt, wenn mich neue Bekanntschaften schon längst gegoogelt haben und mir alte Bikini-Fotos unter die Nase reiben und mich stundenlang löchern, wieso weshalb und warum es solche Fotos von mir im Netz gibt. Es werden uralte YouTube-Videos ausgegraben und analysiert und jeder der möchte hat sofort meine Adresse und Telefonnummer. Leute erwarten, dass man top gestyled durch die Straßen läuft, dabei mache ich mir mittlerweile kaum noch was aus hohen Haken an den Füßen und Tonnen von Make-Up im Gesicht. Versteht mich nicht falsch, ich liebe meinen Blog, stehe zu allem was ich jemals hier gepostet habe und bin auch stolz drauf, was ich so mit dem Blog „erreicht“ habe, aber… und ja, jetzt kommt das ABER, ich bin nicht nur der Blog!

Ich bin abgeschweift, denn eigentlich wollte ich auf etwas anderes hinaus. Ich wollte – wie jedes Jahr – meinen obligatorischen Jahresrückblick posten, denn 2016 war intensiv. Sehr intensiv. Ich könnte euch von einer Trennung, einem Umzug in einen Bezirk in den ich eigentlich nie wollte, einer nervenaufreibenden Klage-Geschichte, dem tollen Gefühl „frei“ zu sein, Stress, vielen Reisen, einer erfolgreichen Therapie,  Rückschläge, Loslösung alter Gewohnheiten, einem Todesfall und vielem mehr berichten. Alles Dinge, die mich dieses Jahr sehr bewegt und geprägt haben! Aber ich möchte nicht, dass sich Leute an diesen Sachen aufhängen, mich nach Tagen, Wochen oder Jahren darauf ansprechen… Personen es lesen, die in eben jenen Geschichten involviert sind. Mittlerweile lesen einfach zu viele diesen Blog hier: Arbeitgeber und Arbeitskollegen, Ex-Freunde, Familie, ehemalige Mitschüler und Lehrer und vielleicht auch zukünftige Freunde und Dates,… Man weiß es eben nicht. Insofern möchte ich bei meinem Jahresrückblick nicht ins Detail gehen, sondern einfach sagen, dass 2016 mein Jahr der Veränderungen war. Auch wenn mir viele davon nicht leicht gefallen sind, ich doch recht oft verunsichert und traurig war, war letztendlich jede der Veränderungen gut, sinnvoll und hat mich weitergebracht! Wenn ich zurückblicke kann ich sagen, dass 2016 ein gutes, vielleicht sogar ein sehr gutes, Jahr war!

In der Kürze liegt die Würze, daher noch ein paar Wortfetzen zu 2016.

2016 in einem Wort: Veränderung!
neu ausprobiert in 2016: tauchen mit Sauerstoffflasche
Ereignis des Jahres: Umzug in die neue Wohnung
Urlaub des Jahres: Fuschl am See war entspannend, aber ich hatte zu viele interessante Reisen
Song des Jahres: Can’t stop the feeling – Justin Timberlake
Lektion des Jahres: unterschreibe nie etwas, was du dir vorher nicht GUT überlegt hast
Investition des Jahres: mein neuer sündhaftteurer iMac
Vorfreude auf 2017: Viele Reisen (u.a. Island) & spannende Projekte
Vorsätze für 2017: besser selektieren und weniger stressen

Meinen Reise-Jahresrückblick findet ihr auf Chamy travels…, meine Jahresrückblicke der letzten Jahre könnt ihr hier nachlesen. Wer gern Persönliches erfährt, kann mir auf Insta-Stories (@chamy.at) folgen, da rede ich etwas privater, da die Dinge nach 24 Stunden im Daten-Nirvana verschwinden.
In diesem Sinne: Prosit 2017!

Fotos: Isabella Lopez

6 Antworten

  1. Ohja Carmen, das Gefühl, das du so deutlich beschreibst, kenne ich nur zu gut. Natürlich gewöhnt man sich irgendwann an die negativen Kommentare, die die nur neidisch sind etc., aber wenn es plötzlich das Private ist, dass die Grenze zum Blog überschreitet, wird es "gruselig". So ging es mir zumindest, als Menschen aus dem Privatleben, die mir nicht gut gesonnen waren, anfingen, die Blog als Plattform zu nutzen, mich in Misskredit zu bringen.
    Und plötzlich werden wir vorsichtiger und plötzlich schützt man nicht mehr sein Privatleben, sondern den Blog. Zumindest ging es mir so und ich habe es als ganz beklemmendes Gefühl empfunden, nicht mehr frei bloggen/schreiben/posten zu können.
    Es ist wahrscheinlich das Los, das wir Blogger, Instagrammer und Co tragen, aber die Blog-Zeiten haben sich meiner Meinung nach auch geändert. "Früher" waren wir unbedarft und freier, haben einfach geschrieben und getippt. Erzählt und fotografiert. Heute sind wir nicht nur älter (und reifer?) heute ist die Blogger-Welt ja leider auch eine andere.

    Ich hoffe, dass du das Gefühl ein Stück weit loswerden kannst und dass du wieder frei bloggst, denn ich als "Unbekannte aus dem Netz" habe gerade diese Posts immer an dir geliebt. Frei von der Leber weg und vor allem nicht die "perfekte Bloggerin mit dem perfekten Leben, lowcarb, faltenfrei und mit Glitzerpuder geschmückt".
    Mach weiter Carmen, wie du bist, vor allem aber wie du dich fühlst. Denn nur Postings, die mit glücklichem HErzen geschrieben sind, sind gute Postings!

    Alles Liebe,

    EsKa

    1. Danke liebe Eska für deinen Kommentar <3.
      Schön zu lesen, dass du dieses Gefühl auch kennst, aber ich glaube – zumindest aus meiner Sicht / Gefühlslage – dass die "alte Bloggerwelt" gestorben ist und so auch nicht mehr wieder kommt. Ich muss gestehen, ich lese mittlerweile auch kaum mehr Blogs, weil mir das meiste zu unpersönlich und zu ein Einheitsbrei ist. Ich schließe meinen Blog damit auch nicht aus. Aber jedes Mal, wenn ich mal wieder persönlicher werden will, habe ich ein merkwürdiges Gefühl, fühle mich so angreifbar und denke, dass es ohnehin niemand lesen möchte. Hmm… schwierig.
      Oft denke ich noch an die Zeit um 2008-2011 zurück, wo man einfach frei Schnauze geschrieben hat, ohne groß nachzudenken, wo Bloggen noch kein Business war, wo alle wirklich noch zusammengehalten haben… Aber ja, Zeiten ändern sich.

      Alles Liebe für 2017!!!

  2. Liebe Carmen. Die Fotos von Dir sind ganz zauberhaft :*
    Und auch der Text dazu… Ich kann so vieles davon nachvollziehen.
    Hier bin ich aber z.B. froh, dass ich keinen Fashionblog führe und mir nicht ständig ein fürchterlicher Kleidungsstil oder Make-up-Fails vorgeworfen werden können 😉
    Oooh. Eine Reise nach Island steht Dir bevor!! Prima 🙂 Kannst Du dann gleich bei meinem Island-Reiseglück eintragen 😛

    1. Danke liebe Yvonne für deinen Kommentar <3.
      Island dauert leider noch etwas, aber ich werde auf alle Fälle einige Beiträge dazu bloggen und dann auch bei dir verlinken. 😉

  3. Liebe Carmen,
    danke für deine offenen und ehrlichen Worte. Ich kann genau verstehen, was du meinst. Auch ich überlege mir mittlerweile sehr gut, was ich wann und wie auf meinem Blog aus meinem Privatleben Preis gebe.

    Es ist schwierig das alles wirklich zu selektieren. Aber je länger man bloggt (bei mir mittlerweile auch schon 7 Jahre) desto eher muss man das wohl.

    Weil es ohne das offne Schreiben allerdings nie geht, schreibe ich auch für mich selbst. Vor allem Kurzegeschichten, die ich dann manchmal ausgewählten Menschen in meinem Schreibkurs vorlese. Das kanalisiert, gibt Feedback, und wertvolle Rückmeldungen über den eigenen Stil und das von komplett unabhängigen Menschen, die vor allem auf die Emotionen, den Text und die Sprache achten und weniger urteilen über das was eigentlich dahinter steckt.

    Denn wer weiß schon wieviel aus dieser Kurzgeschichte wirklich der Wahrheit entspricht, oder vielleicht doch nur Fiktion eines Autors ist?

    Ich wünsch dir viel Erfolg für 2017, über deine bevorstehende Reise nach Island bin ich jetzt schon neidisch.

    Herzliche Grüße,
    Claudia

    PS: Dies war wahrscheinlich mein erster Kommentar seit Jahren in einem anderen Blog 😉 Da siehst du mal, wie sehr du mich mit deinem Post angesprochen hast.

    1. Danke liebe Claudia für deinen Kommentar, freut mich wirklich, dass ich dich zum Schreiben bewegen konnte. (Ich selbst screibe mittlerweile auch noch kaum Kommentar… kenn ich also. ;-))

      Schön zu lesen, dass du dieses Gefühl auch kennst, aber ich glaube – zumindest aus meiner Sicht / Gefühlslage – dass die "alte Bloggerwelt" gestorben ist und so auch nicht mehr wieder kommt. Ich muss gestehen, ich lese mittlerweile auch kaum mehr Blogs, weil mir das meiste zu unpersönlich und zu ein Einheitsbrei ist. Ich schließe meinen Blog damit auch nicht aus. Aber jedes Mal, wenn ich mal wieder persönlicher werden will, habe ich ein merkwürdiges Gefühl, fühle mich so angreifbar und denke, dass es ohnehin niemand lesen möchte. Hmm… schwierig.
      Oft denke ich noch an die Zeit um 2008-2011 zurück, wo man einfach frei Schnauze geschrieben hat, ohne groß nachzudenken, wo Bloggen noch kein Business war, wo alle wirklich noch zusammengehalten haben… Aber ja, Zeiten ändern sich.

      Alles Liebe für 2017!!!

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