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Plan- und Ziellos zum „Traumjob“

In den letzten Tagen kam sowohl auf ein paar Blogs die ich lese, als auch in meinem Freundeskreis immer wieder das Gesprächsthema „Arbeit“ auf.
Die einen jammern den halben Tag was für einen miesen Job sie haben, andere sind auf Jobsuche und manche haben überhaupt keinen Plan was sie machen wollen.

Ich war auch immer eine dieser planlosen. Im Kindergarten/Grundschule habe ich mir immer ausgemalt Polizistin, Tierärztin, etc. zu werden, als ich dann mit 15 Jahren vor der Entscheidung Lehre oder Schule weiter machen stand, hatte ich allerdings keinen Plan mehr. Mein Vater war für eine Lehre, meine Mutter (und der Großteil der Verwandten) war fürs Abitur. (Man muss dazu sagen, dass das Schulsystem in Österreich ein bisschen anders ist als in Deutschland, und man neben der gewöhnlichen AHS-Matura (Abi) auch eine Berufsbildende Schule besuchen kann. Die dauert zwar um 1 Jahr länger, aber man hat sozusagen eine Ausbildung und das Abi.) Da man mit der normalen AHS-Matura eigentlich nichts, außer einer Studienberechtigung hat, habe ich mich für eine Berufsbildende Schule entschieden. Aber auch hier gab es wieder die Qual der Wahl mit den unterschiedlichen Richtungen. Sollte es eher in die wirtschaftliche Richtung gehen, oder doch lieber der Mediendesign-Zweig?!
Da mir zu dieser Zeit irgendwie alles egal war, habe ich mich für den Zweig „Kulturtouristik“ entschieden. Grob gesagt geht es dabei um alles was mit Wirtschaft, Tourismus und Gastronomie zu tun hat. Schon damals hätte ich wissen müssen, dass Betriebswirtschaft, Mathematik, Kulturgeschichte, Geografie, etc. nicht meine Stärken sind. Sinnvoll wäre es wohl gewesen nach dem 1. Jahr abzubrechen und etwas weiterzulernen, was mir Spaß macht. Da ich aber ziemlich gut in der Schule war, habe ich es die 5 Jahre durchgezogen und sogar ein 4-monatiges Praktikum in einem Hotel gemacht. Ich will nicht sagen, dass die 5 Jahre völlig sinnlos waren, aber mir war irgendwie die ganze Zeit bewusst, dass ich niemals im Tourismus arbeiten werde.

In meiner Freizeit habe ich mich zum größten Teil mit meinem Computer beschäftigt. Websites erstellt, mich in Grafikprogrammen ausprobiert und paar Texte geschrieben, etc. Alles sehr mies und unprofessionell (ich hatte ja kaum Ahnung), aber es hat mir Spaß gemacht. Als meinen Traumjob hätte ich diese Richtung trotzdem nicht bezeichnet.

Ich wollte in ein Büro, als Sekretärin, wenig Verantwortung und jeden Tag eine Routine.

Aber wie es nun mal so ist, kam es anders. Mein Freund (den ich zu der damaligen Zeit kennen gelernt habe) ist ja Teilhaber eines Grafikbüros/Werbeagentur. An meinen Wochenende habe ich begonnen dort mitzuhelfen, wobei man „helfen“ wirklich in Anführungszeichen setzten muss, denn Hilfe war ich wohl nicht wirklich.

Als ich dann die Schule beendet hatte, wollte ich mich auf Jobsuche machen, war aber mal wieder plan- und ziellos. Mein Freund stellte mich daraufhin halbtags bei sich in der Firma an.

Die Anfangszeit war mühsam ohne Ende. Ich hatte keine richtige Ahnung von den Programmen, bekam zwar Dinge erklärt, aber nur „im vorbeigehen“ und habe für jeden Arbeitsschritt eine Ewigkeit gebraucht. Klar, dass ich hinten und vorne nicht fertig wurde und ich oft (unbezahlte) Überstunden machen musste. Um es kurz zu machen es war der Horror.

Außerdem kann man von einem Teilzeit-Job nicht so besonders gut leben. Sprich ich hielt meine Augen offen und bekam eine Stelle als Sekretärin im Parlament. Schnell musste ich feststellen, dass dieser „damalige Traumjob“ aber nichts für mich ist. Den ganzen Tag telefonieren, planen, E-Mails beantworten, recherchieren,… ist zwar kurze Zeit ganz nett, aber auf Dauer einfach mühsam und unbefriedigend. Man kann einfach kein „Ergebnis“ vorweisen und jeden Tag dieselbe Routine.

Arbeiten (sowohl als Sekretärin, als auch als Grafikerin) war für mich mühsam und ich dachte, dass ich wohl nie einen Job finden würde, der mir auch wirklich Spaß macht.

Und dann ging es in den letzten 2 Monaten Schlag auf Schlag. Eine Mitarbeiterin, die den Arbeitsablauf eines kompletten Magazins über hatte, kündigte in der Firma und ich wurde „ungefragt“ an ihre Position gesetzt. Die erste Woche war schlaflos, da ich unglaublich Angst hatte etwas falsch zu machen. Ich war zwar mit den Arbeitsläufen vertraut, wollte aber keine Verantwortung übernehmen. Früher hat man mir gesagt, der Textkasten gehört blau, und ich habe ihn blau gemacht. Plötzlich musste ich selbst Entscheidungen treffen, ob er blau oder rot besser aussieht.
Nach knapp einer Woche hatte ich mich dann relativ gut eingearbeitet. Konnte routiniert auf Telefonate, E-Mails, Kundenwünsche,… eingehen und auch Aufgaben verteilen.

Vor einem Monat kam ein neuer Verlag auf uns zu und gab uns eine komplette Magazin-Entwicklung (Grafik & Text). So konnte ich in den letzten Wochen auch meine ersten Schritte im journalistischen Bereich machen. Klar, es ist nicht perfekt, denn ich habe nie Publizistik, oder ähnliches studiert/gelernt, aber der Kunde ist zufrieden und es macht Spaß.

Lustigerweise schaue ich in der Arbeit jetzt auch nicht mehr alle paar Minuten auf die Uhr, wann denn nun Feierabend ist. In den letzten Tage wurde es oft 22 Uhr und ich habe noch PDFs rausgerechnet, Texte geschrieben/korrigiert und grafische Arbeiten erledigt. Aber es macht Spaß!

Lange Rede kurzer Sinn: Arbeit muss nicht mühsam sein, denn wenn einem etwas wirklich Spaß macht bzw. man die Chance hat sich zu verwirklichen, dann macht es auch Spaß. 😉

5 Antworten

  1. du hast ja schon einiges durchgemacht^^ ist aber ein interessanter werdegang =)

    ich habe die canon ixus 7 oder so. dieses modell und die nachfolgermodelle können das alle ^^

  2. wow, da hattest du aber glück, dass du quasi in diesen job, der dir so spaß macht "reingerutscht" ist 😀

    aber ich glaube, glück gehört auch zum können. bzw. da "können" seine chancen zu ergreifen =)

  3. Ja, manchmal kommt man auch auf Umwegen zum Ziel. Freut mich, dass du etwas gefunden hast, dass dir Spaß macht – das ist eh das Wichtigste. 🙂

  4. Das stimmt. Ich bin ja dazu da um das dann zu lernen. So schlecht sind meine Grafiken ja auch nicht. Auch wenn das jetzt etwas arrogant klang *lach*

    Stimmt was du schreibst! Manchmal führt der Weg genau in die richtige Bahn, aber man hatte vorher garkeine Vorstellung davon.

    Ich finde jedenfalls du hattest echt viel Glück und du kannst stolz auf dich sein <3

  5. Da sagste was völlig richtiges 🙂
    Ich könnte nicht in einem Beruf glücklich werden wo ic nicht kreativ sein kann 🙂 Deswegen bin ich Erzieherin aus leidenschaft und hüte meine Homies 😀

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