Irgendwie bin ich …. anders – zum Glück!

Es ist mal wieder Zeit für einen
Beitrag zum Thema Gedanken / Persönliches, etwas zu einem Thema, mit
dem ich mich in letzter Zeit oft auseinandersetze – dem „sich
anpassen“. Konformität, also Angepasstheit und Gleichheit mit
anderen, liegt dem Menschen glaube ich in seiner Natur, die
Übereinstimmung mit den Normen einer Gesellschaft, den Regeln einer
Gruppe und dem Leitbild der uns umgebenden Menschen schafft ein
Gefühl von Zugehörigkeit, davon integriert zu sein. Wir wissen ganz
genau, was akzeptiert ist und was nicht, was gern gesehen wird und
das gibt ein Gefühl von Sicherheit. Wir können auch Konformität
darin zeigen, dass wir uns von Menschen abgrenzen, die anders sind
als unsere eigene Gruppe, selbst wenn wir selbst nicht immer zu 100%
dort hinein passen.







Zu etwas „dazu gehören“ ist schön
und ich denke insgeheim streben wir alle auf die ein, oder andere Art
danach. Sei es innerhalb einer Beziehung, einer Familie, im Freundes-
oder Kollegenkreis, oder größer betrachtet zu einer
gesellschaftlichen Gruppe. Vereine, Parteien, Freundeskreise ,
Facebookgruppen, Hashtags – dies alles sind Gruppen die sich
zusammen tun, weil sie gemeinsame Ansichten haben und etwas teilen,
weil sie zusammen gehören bzw zusammengehören wollen. Wir können
dabei verschiedenen Gruppen angehören, wir können Mutter,
Arbeitskollegin, Bloggerin, Beautyjunkie, Hundeliebhaber,
Schwimmerin, Köchin und Umweltaktivistin gleichzeitig sein und uns
daher an diverse Gruppen anbinden, auf verschiedene Arten dazu
gehören.






Manchmal aber, da ist es auch schön
einfach mal anders zu sein und dennoch nicht das Gefühl zu haben,
alleine da zu stehen. Ich beispielsweise empfinde mich oft als
„anders“, was mich aber nicht abschreckt. In meinem engeren
Familienkreis hat z.B. niemand so einen Fimmel für Kosmetik und
Pflege wie ich, alle sehen mich staunend an, wenn ich auf eine
Pressereise eingeladen werde und das „nur“ fürs Bloggen. Ich
ernte verständnislose Blicke wenn ich versuche den Unterschiede
zwischen cremigem und Puderhighlight zu erklären, oder einigen
Familienmitgliedern die Wichtigkeit des täglichen Abschminkens näher
zu bringen. Das Kind, das früher aussah wie ein kleiner Junge
(s.Foto – auch das war schon anders) liebt heute pinke Lippen,
während die Familie höchstens getönte Pflege ihr eigen nennt.







Unter Bloggern bin ich oftmals eine der
ältesten, ich bin weniger stylish und nicht so für die
„bussi-bussi“-Schiene zu haben. Ich trage nicht den typischen
Blogger-Bun auf meinem Kopf und auch nicht die angesagte
Designer-Tasche um meine Schultern. Ich verbringe nicht Stunden für
den Aufbau des perfekten Instagram-Bildes, suche meine
Reise-Destinationen nicht danach aus, was gerade in ist und sich gut
fotografieren lässt, schmeiße mich bei Anwesenheit einer Kamera
nicht direkt in die perfekte Pose und habe kein Haustier mit eigenem
Insta-Kanal.






Von vielen meiner Freunde unterscheide
ich mich dadurch, dass ich noch keinen Nachwuchs habe und dadurch das
mein Alltag völlig anders ist, dass meine Themen nicht Kindergarten
und Erziehung sind, ich auf der anderen Seite aber auch nicht jedes
Wochenende um die Häuser ziehe. Ich bin nicht die klassische
Hausfrau und im Drogeriemarkt findet ihr mich eher in der Kosmetik-,
als der Abteilung für Reinigungsmittel. Unangekündigter Besuch
würde auch mal Chaos bei mir finden und mein Kleiderschrank sieht
nicht aus wie aus einem IKEA-Katalog.






Bei Veranstaltungen falle ich oft durch
meine vielen Allergien und Unverträglichkeiten auf, dadurch, dass
ich keinen Alkohol trinke und glaubt mir – DAS zieht immer Fragen
nach sich. Ich kann quirlig sein, laut, gebe gerne den Ton an und
Understatement ist nicht wirklich mein Thema. Trotzdem stehe ich
nicht gerne in vorderster Reihe!



Kurzum, ich bin einfach immer mal
wieder anders und sehe mich doch als Teil all dieser Gruppen, auch
wenn ich nicht zu 100% dazu passe.






Anders sein macht das Leben bunt, es
öffnet neue Perspektiven auch für die Menschen um uns herum, regt
zum Nachdenken an und überwindet letztendlich sogar Vorbehalte. Es
ist schön dazu zu gehören, aber an manchen Tagen ist es auch schön,
etwas Besonderes zu sein, sich abzuheben aus der Masse! Wie oft sehe
ich in meinem Instagram-Verlauf sich ähnelnde Bilder von Essen, von
Mode, von Urlauben. Alles ist immer perfekt in Szene gesetzt, wirkt
fröhlich und unbeschwert. Und kaum gibt es ein neues It-Piece,
flutet auch das meine Kanäle!







Und dann frage ich mich – was ist mit
dem wahren Leben? Mit dem Chaos in der Küche, dem Wäscheberg im
Schlafzimmer, der eigenen Meinung, die vielleicht anders ist, als die
von anderen?! Anders sein kann einfach mal erfrischen, kann uns als
Individuum glänzen lassen, anstatt das wir im Einheitsbrei
untergehen. Und es kann auch einfach mal entspannt sein, sich nicht
immer anpassen zu müssen, nicht immer zu versuchen allen zu
gefallen.






Und wie komme ich nun ausgerechnet
jetzt dazu, mir über sowas Gedanken zu machen? Nun, was bei
Instagram zuletzt los war habe ich euch ja schon erzählt, aber auch
wenn ich durch die Stadt gehe erlebe ich ähnliches. Egal ob die Deko
in Schaufenstern, das Angebot in Läden oder die Menschen, alles ist
ähnlich… ich sehe beispielsweise Gruppen junger Mädchen, die
irgendwie alle gleich aussehen. Angefangen vom Outfit, dem Makeup,
der Frisur – sie wirken fast wie geklont und ich frage mich, wie
sich so der individuelle Charakter ausbilden soll?! Wenn alle gleich
aussehen, gleich handeln und denken, wie soll ich dann eine eigene
Meinung bekommen? Wie lerne ich mich abzugrenzen?



Dank meiner Tennie-Nichte bekomme ich
die Trends bei dieser Altersgruppe sehr deutlich mit und auch wenn es
das natürlich schon früher gab, finde ich das „gleich sein
wollen“ heute irgendwie drastischer, als vor 20 Jahren. Vielleicht
ist dasauch nur mein Eindruck, dann reue ich mich auf eure Meinung
dazu. In meinem Augen sind es jedenfalls die kleine Dinge, die dafür
sorgen das wir auch einfach mal anders sind, dass wir etwas zu
erzählen haben, nicht allen und jedem entsprechen und dadurch ja
auch interessant für andere werden. Denn ja, es gibt auch den Wunsch
in uns allen etwas Besonderes zu sein, und sei es nur für einen
einzigen Menschen.






Wir wollen doch, dass wir mit unseren
individuellen Eigenschaften, Stärken und Schwächen gesehen und
angenommen werden – ganz egal, ob sie konform sind, oder nicht!
Also sollten wir sie auch leben, wir sollten uns trauen auch mal
anders zu sein und dazu zu stehen, wie und wer wir sind. Das ist
nicht immer einfach, denn anonyme Medien wie Instagram & Co
machen es Kritikern sehr einfach, uns das „Anders-sein“ negativ
auszulegen und an uns zu mäkeln. Und auch darin besteht dann wieder
Gruppenzugehörigkeit – wer gemeinsam mobbt und stichelt, der
gehört dazu! Dagegen heißt es mutig zu sein, einzustehen für sich
und seinen Stil. Be different!












3 Antworten

  1. Liebe Svenja! Ich finde dich sehr sympatisch, vielleicht weil du anders bist! 😉 Das Kinderfoto könnte auch fast von mir stammen! In meiner Family bin ich auch die einzige mit so viel Makeup und Pflegeprodukten zu Hause! 😊 Bleibe so cool wie du bist! Liebe Grüße sendet dir Nicole aus Österreich 😘🌞

  2. Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂

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