Mittlerweile wohne ich ja schon über ein halbes Jahr in der „neuen“ Wohnung und wollte euch nun ein paar weitere Einblicke in mein Reich geben. Da ich sehr genaue Vorstellungen hatte, war mein mädchenhaftes Wohn- & Schlafzimmer in windeseile eingerichtet, aber natürlich hat sich auch dort noch ein bisschen was verändert. Die Fotos aus diesem Beitrag sind kurz nach dem Einzug entstanden und jeder kann sich denken, dass das Zimmer nicht mehr ganz so pinterest / leer / aufgeräumt (nennt es wie ihr wollt ;-)) aussieht, sondern alles etwas belebter und wohnlicher. Auch die anderen Räume der Wohnung sind nun soweit fertig, dass ich sie nun herzeigen kann. In der Küche fehlt noch ein schönes Bild und im Schrankraum etwas Ordnung, aber es wird… Lasst uns also den digitalen Rundgang durch die Räumlichkeiten starten und mir euch meine Erkenntnisse mitteilen. Anmerkung am Rand: Da sich seit der Fotos, aber schon wieder extrem viel verändert hat, gibt es in den nächsten Wochen noch ein Update von der wirklich komplett finalen Wohnung.
>> Nicht nur beim Schottentor ist es lebenswert
Jaja, es hat lange gedauert, bis ich akzeptiert habe, mich vom Schottentor und der Innenstadt trennen zu müssen. Ich habe früher jahrelang dort gelebt und gearbeitet und für mich war es einfach DER PERFEKTE Platz. Die Verkehrsanbindung ist top, die Essensauswahl riesig, Events und Innenstadt in wenigen Fußminuten ereichbar. Nein, da wollte ich nicht weg. Dementsprechend hat sich meine Wohnungssuche lange Zeit um diesen Bereich gedreht. Wie ihr euch aber sicher denken könnt, sind Wohnungen in eben jener Gegend teuer, aber trotzdem sehr begehrt. Die Suche nach dem passenden Objekt also mehr als frustrierend, weswegen ich froh bin, meinen Horizont doch etwas erweitert zu haben und nun außerhalb meiner Comfort Zone (sprich außerhalb des Gürtels – die Wiener wissen Bescheid ;-)) ein nettes Plätzchen gefunden zu haben. Und ja, ich bin richtig, richtig verliebt in die neue Gegend! Schicke Häuser, der meiner Meinung nach schönste Park Wiens nur wenige Fußminuten entfernt, eine sehr nette und sichere Nachbarschaft und in 15-20 Minuten bin ich trotzdem beim Schottentor. Mittlerweile ist lustigerweise auch das Büro nicht mehr dort, weswegen ich eher selten in der Gegend bin und sie auch nicht wirklich vermisse. Tja, so kann’s gehen!
>> Einen grünen Daumen hat man, oder aber auch nicht
Ich finde Pflanzen machen eine Wohnung erst richtig lebendig und wohnlich, somit war auch klar, dass ich zumindest ein paar pflegeleichte Pflänzchen in meinen vier Wänden haben möchte. Zu Thanhs Hochzeit gab es dann als Goodie eine hübsche Topfpflanze mit lila Blüten. Perfekt für meine Wohnung und auch die erste Pflanze, die einziehen durfte. Wie ihr auf den Fotos aber unschwer erkennen könnt, ist keine einzige Blüte mehr vorhanden, was wohl an meinem liebevollen Übereifer lag. Auch wenn im Internet steht, dass man diese Pflanzenart so gut wie gar nicht tot bekommen kann, ich hab es dennoch fast geschafft. Jeden Tag eine kleine Tasse Wasser war dem armen Kerl wohl doch zu viel…
>> Altbau ist klasse, wenn auch kalt
Wer meine Wohnungssuche verfolgt hat, wird mitbekommen haben, dass ich um Altbau immer einen sehr großen Bogen gemacht habe. In Berührung mit „Wiener Altbau“ kam ich durch meinen ersten Freund, der zwar eine Wohnung in einer tollen Lage, aber eben Altbau hatte. Bis dato kannte ich sowas nicht, da es solche Gebäude bei uns am Land einfach nicht (oder viel, viel zu selten) gibt. Was soll ich sagen? Es war schon ein großer Schock: Antik-verstaubtes und modrig riechendes Treppenhaus, sichtbare Heizungsrohre, an denen sich dann auch gerne mal der Staub vefängt, altbackene Fliesen im Bad und Klo, alte Kastenfenster aus Holz bei denen es im Winter kalt reinpfeift, hohe ungemütliche Räume mit riesigen Flügeltüren und Fischgrätenpaket. Oh mein Gott! Von da an war klar, dass ich lieber in einem „Neubau“ (unter Neubau zähle ich alle Gebäude mit der normalen Deckenhöhe von 2,50 Metern und ohne Flügeltüren) wohnen würde… Tja, meine Wohnung hat mich nun aber doch eines Besseren belehrt! Man muss fairerweise dazusagen, dass es ein renovierter Altau ist, sodass kein einziges Heizungsrohr durch die Wohnräume läuft und die Sanitärräume auch neu verfliest sind, trotzdem ist das Treppehaus natürlich Altbau und die Wohnräume hoch und mit Fischgrätenpaket… Und was soll ich sagen?! Bis auf letzteres (die Fischgräten und ich werden nach wie vor keine Freunde) liebe ich diesen Stil mittlerweile. Die hohen Räumen bieten außerdem den Vorteil, dass man ziemlich viel Platz nach oben hat und somit Klamotten & Co. in höchste Höhe stapeln kann. (Ihr wollt nicht wissen, wie der Schrankraum aussieht und wie ich mit meiner Leiter dort rumhantiere ;-))
>> Küche?! Was ist das?!
Ich glaube es ist kein Geheimnis, dass ich kochen nicht mag. Es beginnt schon damit, dass man (frisch) einkaufen muss, seine Zeit dann in der Küche verschwendet und nach dem Kochen auch noch mit Abwasch und Co. beschäftigt ist. Als ich mit meinem Ex-Freund zusammengewohnt habe und wir eine wirklich tolle neue hypermoderne offene Küche hatten, habe ich genau vier Mal gekocht bis wir zum einhelligen Ergebnis kamen, dass wir lieber Essen gehen oder fasten,… Wobei ich zu meiner Verteigung sagen muss, dass dieser Entschluss eher von meinem damaligen Freund ausging, da sich die Essen- und Verbrennungsgerüche durch die offene Küche wirklich in der gesamten – fast türenlosen – Wohnung im Nu verbreitet haben. Mit der neuen Wohnung meinten dann liebe Freunde, dass ich sicher mehr Spaß und Freude am Kochen finden werde und mir schade ums Geld fürs Essengehen sein wird und ich daher sicher öfter Mal den Kochlöffel schwinge. Hahaha, der war gut Leute! Ich habe bis jetzt EINMAL gekocht und eigentlich hätte ich mir auch das sparen können. Wenn man etwas lieblos macht, dann wird es nämlich einfach nichts. Und ja, ich gehe nach wie vor mehrmals wöchentlich allein oder in Gesellschaft Essen, gönne mir diverse Speisen „to go“, snacke irgendwelchen ungesunden Kram oder esse abends einfach auch mal gar nichts. Alles besser als kochen und die Küche könnte ich somit demnächst einfach mal untervermieten. 😉
>> Putzen ist besser als Meditation
Was sich definitv geändert hat ist, dass ich Spaß am Putzen gefunden habe. Wenn man erstmal (viel) Geld für die Einrichtung investiert hat, weiß man diese natürlich auch mehr zu schätzen und ist dann auch etwas pingeliger damit. So hat es sich irgendwie ergeben, dass ich nun öfter den Putzlappen schwinge und es zu einem gelegendlichen abendlichen Entspannungsritual wurde. Gerade Staubwischen finde ich kurz vor dem Schlafengehen wahnsinnig entspannend und super zum Abschalten.
>> Eine Straßenbahnhaltestelle direkt vor der Türe ist Fluch und Segen zu gleich
Ich muss ja gestehen, dass ich manchmal schon recht fußfaul bin. Zwar fahre ich in letzter Zeit fast all meine Wege mit meinem Tretroller, aber ab und zu ist mir auch jeder Schritt zu viel. Somit bin ich wirklich froh, dass direkt vor meiner Haustür (nicht mal ein halber Schritt vorwärts) eine Straßenbahnhaltestelle ist. Gerade wenn es kalt ist oder regnet, ist es super im warmen Treppenhaus zu warten bis die Bahn einfährt und dann schnell in diese zu hüpfen. Auch spät abends finde ich es klasse, dass ich direkt vor meine Haustüre gebracht werde. Allerdings gibt es auch Nachteile, wie etwa der Lärm. Die Haltestelle ist direkt vor meinem Schlafzimmerfenster, weswegen ich morgens des Öfteren wartende Leute reden und telefonieren höre. Und abends wenn es schon ganz still im Haus ist, höre ich alle 5 Minuten die Straßenbahn lautstark vorbei rauschen. Da ich auch noch im Hochparterre wohne, habe ich manchmal tatsächlich das Gefühl, die Bahn rattert quert durchs Zimmer. Nicht selten, dass meine Möbeln und Deko wackeln, wenn eine Straßenbahn einfährt.
Vielen Dank an Mike, der die Fotos von mir gemacht hat. 🙂
3 Antworten
jetzt hab ich nach deiner erzählung die ganze zeit nach der halbtoten pflanze mit den lila blüten gesucht… 🙂 aber ich find sie nicht. meinst du die orchidee und das weiße sind künstliche blüten? dann kann ich dir als floristin den rat geben: orchideen sind zimperlich, sie mögen keine direkte sonne, keine kalte zugluft und man darf sie nicht ersäufen… einmal die woche wenig wasser, oder besser noch alle zwei wochen einmal kräftig gießen (oder topf eintunken) und das wars. mehr bitte nicht 😉
ganz davon abgesehen blüht keine pflanze das ganze jahr durch. du hast sie also nicht getötet, nur weil sie keine blüten mehr hat. ein obstbaum blüht ja auch nicht das ganze jahr 😉 sie braucht eine ruhepause, in der sie nur grün ist. aber trotzdem noch lebendig. und wenn du sie weiter lieb behandelst, dann blüht sie zur belohnung irgendwann wieder.
deine wohnung finde ich übrigens sehr schön und hell. ich wünschte, meine wäre mal so aufgeräumt – auch wenn du sagst, das wäre nur dem frisch-nach-dem-einzug-geschuldet 😉
lg,
mari
Deine Wohnung sieht schön aus! Da bin ich mal wieder ganz neidisch, dass ich in so einer ollen Wohnung wohne und dazu noch in einer WG. Am Putzen hatte ich allerdings noch nie Spaß, auch nicht in meinen wunderschönen Wohnungen in Istanbul. Ich würde mein Geld also eher in eine Putzfrau investieren (die ich mir hier aber nicht leisten kann) und weniger auswärts essen. Benutzt du deine Küchenschränke eigentlich als Kleiderschränke? 😉
Ich entschuldige mich aufrichtig für diesen Kommentar! Aber ich teste einige Software zum Ruhm unseres Landes und ihr positives Ergebnis wird dazu beitragen, die Beziehungen Deutschlands im globalen Internet zu stärken. Ich möchte mich noch einmal aufrichtig entschuldigen und liebe Grüße 🙂